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Alecto 'Morrigan' Carrow - Alecto Carrow - 13.09.2025 ![]()
Der Tagesprophet knisterte zwischen meinen Fingern, als ich die Schlagzeile las. „Magische Spiele“ sollen Entlastung bringen.
Um mich herum summte die Kantine des Ministeriums, Stimmen voller Empörung, Zustimmung oder unsicherem Schweigen. Einer meiner Kollegen – ein junger Auror, der noch immer an das Märchen von Recht und Ordnung glaubte, schnaubte verächtlich. „Das ist doch Barbarei. Kämpfe statt Urteile? Lächerlich.“ Ein anderer widersprach, mit der selbstzufriedenen Stimme eines Bürokraten: „Nein, es ist praktisch. Endlich ein System, das funktioniert. Und der Bevölkerung gefällt es.“ Ich ließ sie reden. Meine Tasse Tee dampfte noch, als ich das Blatt sorgfältig faltete und weiterlas. Jede Zeile war gespickt mit dieser typisch ministeriellen Propaganda Worte wie „gerecht“, „erprobt“, „Mehrwert“. Worte, die wie Zucker schmecken sollten, während sie Gift verbargen. Ich erkannte das sofort. Und mein Lächeln spiegelte sich auf der dunklen Oberfläche des Tees. Öffentliche Spiele. Prüfungen. Strafe und Läuterung in einem. Die Menge würde jubeln, die Schuldigen würden leiden, und wir – die, die im Schatten ziehen – würden die Fäden halten. Ich spürte, wie mein Herzschlag schneller wurde, nicht vor Aufregung, sondern vor kalter Gewissheit: Dies war meine Bühne. Walburga Black stand im Mittelpunkt, wurde zur Obersten Spielmacherin erhoben, und die Leute klatschten. Ich klatschte mit, dezent, wie es sich gehörte, das höfliche, freundliche Gesicht der Carrow-Tochter im Dienst. Niemand sah, was in mir loderte. Ich würde ihre rechte Hand sein. Ihre Spielführerin. Diejenige, die das Unheil orchestrierte, während die Öffentlichkeit jubelte. Ich sah auf, betrachtete die Gesichter der Kollegen um mich herum so viele von ihnen voller Zweifel, voller Angst. Ich stellte mir vor, wie sie selbst auf der Arena stünden. Wie ihre Stimmen brechen würden, wenn sie begriffen, dass es kein Zurück mehr gab. Ein Spiel. Ein Urteil. Ein Schicksal. Und ich, Morrigan Carrow, die Regisseurin im Hintergrund. Ich trank meinen Tee in aller Ruhe und stand schließlich auf, das Blatt ordentlich gefaltet unter dem Arm. Kein Wort. Kein Kommentar. Nur ein Lächeln, das niemand deuten konnte. Doch in mir war klar: Mit der Bekanntgabe der Spiele hatte der Dunkle Lord uns allen ein neues Instrument in die Hand gegeben. Und ich wusste, wie man es spielen würde. |