Wir sind ein RPG, das im Jahr 1981 des Potterversums spielt und sich nicht in allen Dingen an das Canongeschehen hält. Eine Registrierung ist nur für volljährige Personen gestattet, da das Thema des Forums extrem düster ist und wir uns aktiv mit gesellschaftlichen Missständen beschäftigen.
Von den Mitspielenden wird erwartet, dass sie Grausamkeit nicht verharmlosen oder romantisieren. Wir wünschen uns komplexe Figuren und eine Auseinandersetzung mit Macht, Trauma und Widerstand.
Tagesaktueller Plot
Das Ingame hat noch nicht gestartet. Es gibt aber bereits einen Vergangenheitsplot, zu dem alle herzlich eingeladen sind!
In der Szene Unter fahlem Mondeslicht spielen wir die ersten Magischen Spiele von November 1980 nach. Wir wissen bereits, dass fast alle Teilnehmer starben und erkunden die Gefühle und Reaktionen unserer Charaktere auf dieses Großereignis.
Ingame-Geschehen
Es ist Juni, das bedeutet für Hogwartsschüler die letzte Lernphase vor den Abschlussprüfungen. Außerhalb der sicheren Umgebung machen Gerüchte die Runde, dass das Zaubergamot eine umfassende Gesetzesreform plant. Für konservative Reinblüter sind das gute Nachrichten, für alle anderen... naja.
Content unserer Mitglieder
Ein großes Danke an Lilith für das Bereitstellen zweier wundervoller Designs!
Ansonsten sind gerade alle herzlich dazu eingeladen Gesuche zu erstellen, die direkt zu Forenstart in die Communityforen wandern werden. Gerade während der aktiven Eröffnungsphase werden sie besonders viel Aufmerksamkeit erfahren <3
Dringend gesucht
Besonders Hogwarts & Hogsmeade würden sich als Fraktion Sicherer Hafen über Zuwachs freuen! Möglich sind Schüler:innen, Lehrpersonal, oder auch Bewohner und dauerhafte Gäste des Dorfes. Findet alles dazu im Fraktionsthema.
Jeanne BouchardReinblut ✦︎ played by Jan ✦︎ Jeanne Adrienne Nicolette Seraphia Orélie Lorianne Estelle Bouchard ✦︎ 178 cm groß
Geburtstag26.10.1308
Einschulung01.09.1320 ✦︎ Beauxbatons
Abschluss
30.06.1327 ✦︎ Schulabschluss UTZ-Absolvent
FraktionDie Spielmacher
Danse Macabre
Job21.11.1980 ✦︎ Spielmacherin
ZauberstabMagnolie ✦︎ Basiliskenhorn ✦︎ Biegsam
character's glorious quote
One drop of blood can mean eternity.
Erster Eindruck Im ersten Moment mag Jeanne Bouchard sehr reserviert, ja fast kaltherzig und anteilnahmslos wirken. Eine gerade Haltung, ein aufrechter Gang und ein kühler Blick aus eisblauen Augen verleihen ihr neben der blassen Haut, dem roten Lippenstift und den stets in strengen Frisuren getragenen rabenschwarzen Haaren das aussehen einer seelenlosen Puppe, die durch Magie beseelt wurde, der es aber an Güte und Wärme ermangelt.
Diese Maske hält die Regentin selbst auch aufrecht, um möglichst unnahbar zu wirken, um nur jene an sich näher an sich heran zu lassen, mit denen sie effektiv das Gespräch zu suchen wünscht.
Doch ist das Eis einmal gebrochen, verbirgt sich unter der kühlen Maske ein reicher Schatz an Gefühl und Emotion, die Jeanne zu präsentieren und einzusetzen weiß.
Innerhalb der Familie Der Umgang Jeannes mit ihrer eigenen Familie ist äußerst ambivalent. Dazu muss man verstehen, dass sie hierbei zwischen ihrer "Kernfamilie", den Bouchards an sich und ihren Blutskindern unterscheidet.
Zu ihrer Kernfamilie zählt dieser Tage einzig und allein ihre Tochter Cattleya. Jeanne behütet und verwöhnt die junge Hexe von vorne bis hinten, hat jedoch auch ein Auge darauf, dass Cattleya in ihren Augen "wohl gerät". Dazu gehört es, dass sie von ihrer Tochter Fleiß und Disziplin einfordert und sich auch nicht zu schade ist, das Kind entsprechend zu maßregeln. Gleichzeitig versucht die Vampirin, dem Menschenkind ihre Werte zu vermitteln und sie so zu beeinflussen, dass Cat die Dinge ähnlich sieht, wie es Jeanne tut.
Jeanne macht oft genug klar, dass sie sich bei jeder Gefahr vor Cattleya stellen würde, gleichzeitig fällt es ihr auch durchaus schwer, das Mädchen als das zu sehen, was sie ist: Eine junge Erwachsene, die langsam die Flügel ausbreiten und das Nest verlassen will - ein Fakt, den Jeanne nur schwer akzeptieren kann und sie zuweilen sehr an Cattleya klammern lässt.
Zu den Bouchards - und all jenen, die durch Blut und Ehe mit diesen verbunden sind - ist Jeanne eine strenge und doch wohlmeinende Matriarchin. Sie lässt die Zweige der Familie schalten und walten, wie diese wollen, erwartet aber, dass sie in wichtige Entscheidungen miteinbezogen, zumindest um Rat gefragt wird. Wann immer man sie braucht, hilft sie, auch wenn diese Hilfe ihren Preis hat und sie kein Mitgefühl mit Schwachköpfen hat, die sich selbst und immer und immer wieder ins Unglück stürzen; in diesen Moment versiegt ihre wohlmeinende Haltung und die kalte, strenge Matriarchin - jene ominöse "Tante" - kommt zum Vorschein.
Ihre Blutskinder sieht Jeanne mit besonderen Augen. Für sie sind diese von ihr geschaffenen Vampire sowohl ihre Kinder, als auch ihre Freunde. Sie kennen die Ahnin und ihre Marotten wohl am besten, wissen um viele ihrer Geheimnisse, aber auch um ihre Stärken, Schwächen und Grenzen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass gerade die Älteren von Jeanne als Freunde und Berater und weniger als "Kinder von Blut" betrachtet werden.
Im Freundeskreis Sie mögen es nicht wissen, doch jene Wesen, die Jeanne als Freunde betrachtet, sind für die Ahnin so wichtig wie die Planke für einen Ertrinkenden im Meer.
Wie es der Zufall will, sind die meisten jener Wesen, die Jeanne als Freunde - und nicht als Familie betrachtet - von der sterblichen Sorte. Sie sind ein steter Quell der Erinnerung daran, dass Jeanne an ihrer Menschlichkeit festhalten, den hellen Funken der Vernunft aufrecht in ihrer Hand halten soll. Um nicht zum Monster zu werden.
Daher kümmert sich Jeanne voller Fürsorge um ihre Freude, nimmt Anteil an ihren Triumphen und Niederlagen und hat stets ein offenes Ohr für sie, um sie zu beraten oder ihnen zur Seite zu stehen. Natürlich muss sie Acht geben, dabei nicht all zu mütterlich zu klingen, sind die meisten doch wesentlich jünger als sie, doch sie ist der Meinung, dies ganz gut hin zu bekommen.
Natürlich ist sie sich nicht zu schade, mit ihren Freunden auch zu streiten, ausufernde Wortgefechte zu führen, aber sie weiß, dass man hinterher wieder zusammen kommen und darüber sprechen kann... es ist auch so, dass Jeanne fast alle ihre Geheimnisse mit eben jenen Freunden teilt... weil sie ihnen vertraut. Aber eben auch nicht alle. Die Sache mit dem Vampirismus zum Beispiel. Dafür muss sich jemand schon als sehr sehr vertrauenswürdig erweisen.
Belastungsgrenze Vampire sind Monster. Vampire sind unmenschlich. Das ist es, was sie einem im Unterricht erzählen.
Und vielleicht mag dies stimmen. Bei einigen. Doch nicht bei allen. Und das ist das Problem.
Jeanne ist loyal. Gegenüber jenen, die sie liebt, gegenüber jenen, mit denen sie schon gekämpft hat und gegenüber Freunden.
Doch es gibt eine Sache, die sie in die Knie sinken, die sie aufgeben lässt: Wenn das Leben ihrer Tochter Cattleya bedroht wird.
Man kann der Ahnin mit allem drohen, doch damit, ihr Cattleya zu nehmen, ihr unendliches Feuer der Menschlichkeit in diesem Leben zu nehmen, würde Jeanne brechen und aufgeben lassen. Und das weiß sie. Und das wissen auch jene, die ihr nahe stehen. Und auch leider einige ihrer Feinde.
Magisches Potenzial Wo Jeanne früher als eine der fähigsten und möglicherweise mächtigeren Hexen ihrer Generation gehandelt worden ist, ist ihr magischen Potential mit ihrem Tod und ihrer Wiederauferstehung erloschen.
Die Vampirin verfügt nach wie vor über die Macht ihres Blutes, allerdings ist ihr Zauberstab für sie zu nicht mehr als einem dekorativen Stück Holz geworden.
Verlorene Dinge In einem so langen Leben verliert man vieles.. und doch gibt es Verluste, die schwerer wiegen, als andere.
Im Lauf der Jahrhunderte hat Jeanne viele verloren, die sie geliebt hat, die ihr etwas bedeutet haben.
Ihre leibliche Tochter Cattleya, ihre Blutskinder Raoul und Celeste.. ihren Mann. Ihr Leben.
Sie hat gelernt, mit dem Schmerz umzugehen, doch gerade in jüngster Zeit, werden die Wunden von den Klauen der Angst wieder aufgerissen, fürchtet sie nun um das Leben ihrer Adoptivtochter.
Und nicht nur das, Jeanne hat auch ihre geliebte, ihr hochheilige Freiheit verloren. An jemanden, den sie bis kurz vor diesem Moment bis aufs Blut bekämpft hatte. Aber am Ende musste sie vor Lord Voldemort in die Knie gehen und dieser Verlust nagt schwer an ihr.
Bezug zur Umwelt „Wie jeder andere... Mensch so habe auch ich Dinge, an die ich glaube. Wenn ich diese eindampfen müsste, so würde folgendes erklären:
Ich glaube an die Macht der Kinder der Nacht. Wissen Sie, die Welt wird nicht von geschriebenen Gesetzen regiert. Sondern von Wesen, die Stärke zeigen, die Macht erwirken. Entweder mithilfe der Gesetze, oder nicht. Es kommt auf jeden einzelnen an, wie seine Welt ist. Was er aus ihr macht. Und man braucht eine gehörige Portion Glück, damit einem niemand das Leben zur Hölle macht. Und es ist nicht so einfach wie man in der Schule lernt. Aber es ist gut hohe Ideale zu haben und daran festzuhalten. In der Ehe, beim Umgang mit Anderen, im Krieg ... Immer und überall. Und meine Welt ist die Gemeinschaft der Vampire und ich vertraue auf dieses Konstante, dieses Konstrukt, die sie mir gewährt.
Gleichzeitig würde ich mich als... konservativ bezeichnen. Ich glaubte an die Überlegenheit der Magie und damit an die Überlegenheit von Hexen und Zauberern. Zumindest einst. Jetzt sind sie Vieh, das sein Leben lebt, nach irgendetwas strebt und dann stirbt. Vergänglich. Auch sind mir Muggelgeborene im Grunde egal. Für mich sind nur Leistungen wichtig. Und der Erhalt dieser. Jedes meiner gemachten Kinder hat Leistung gezeigt, hat mich beeindruckt. Ich kenne viele Angehörige meiner Art, die kein reines Blut haben. Oder überhaupt Zaubererblut. Macht sie das schlechter? Keineswegs. Teilweise sind sie sogar besser als diese reinblütigen Faulpelze, die reinblütig UND Vampire sind.
So ist es daher durchaus nachvollziehbar, dass ich nach Außen durchaus für die 'Reinhaltung von Blut' bin, allerdings bin ich der Meinung, dass es auch immer eine Frage von Fähigkeiten und Nutzen ist. Ist es daher nicht verständlich, dass es Zweige der Bouchard-Familie gibt, denen ich nicht nur Ehen mit Halbblütern erlaubt, sondern sogar gefördert habe? Ich bin ehrlich gesagt zu alt, um wie eine zeternde Schabracke auf der Stange zu sitzen und davon zu quasseln, dass das Blut meiner Linie das reinste ist, während mein Haus um mich herum in Trümmer zerfällt. Gut, die Hauptlinie der Bouchards versuche ich, möglichst rein zu halten, aber... auch dies hat Gründe und Nutzen für mich, das darf man nicht vergessen. Und eben jene Einstellung versuche ich auch, meinem Kind mitzugeben.
Wogegen ich mich aber stemme und dazu auch stehe ist diese... wie sagt man heute dazu? Homosexualität. Widerlich. Sodomisten. Es gibt einen Grund, wieso die in der Hölle landen. Es ist etwas widernatürliches und es gefährdet alles. Ich hatte einmal das Pech, von einem solchen zu trinken, der homosexuell gewesen ist und offensichtlich muss dies sein Blut verdorben haben. Er schmeckte wie verfaultes Fleisch. Ich musste mich übergeben und glauben Sie mir: Erbrochenes Blut ist eine furchtbare Sauerei, zumal der Hunger danach doppelt so stark gewesen ist. Seit dem versuche ich, solches Blut zu meiden. Ob es Zufall war oder damit zusammen hängt? Wer weiß? Ich glaube daran und meide derartige Widernatürlichkeiten. Sicher ist sicher.
Zumal... es ist fremdartig. Es ist eine Anomalie in dieser Welt. Kann man da dann nicht skeptisch sein?
Lieber paktiere ich mit Werwölfen, als mit solch einem Menschen zu verkehren, da nehme ich kein Blatt vor den Mund. Und daher erscheint es mir auch so fremdartig, dass ein sehr guter und alter Freund von mir seinen offensichtlich sodomistischen Sohn zu einem der unseren gemacht hat. Hatte er gehofft, dass der Junge dadurch kuriert wird? Pff, Narr.
Pardon? Carmilla von Carstein? Ich weiß nicht wer das sein soll, belästigen Sie mich nicht weiter mit solchen Fragen!
So gefestigt meine Welt auch ist, so kann ich auch nicht verheimlichen, dass... ich Plänen nur zum Teil traue. Diese Welt ist ein Kartenhaus, zusammen gehalten vom Kleber der Pläne, die man macht. Und doch kann ein Windhauch des Schicksals dieses Kartenhaus zum Wanken bringen und das bereitet mir sorge. Kein Wunder also, dass ich versuche, meine Zukunft zu kennen und immer auf der Suche nach jemandem bin, der bereit ist, mir die Tarotkarten zu legen. Schauen Sie nicht so, bitte. Ich bin vielleicht Christin und definitiv halte ich mich für... aufgeklärt. Aber ich bin auch eine alte Frau. Wir dürfen ruhig ein bisschen sonderbar sein.
Ich bin eine Vampirahnin. Wie ich sagte, ich habe meine eigene Welt mit eigenen Regeln und Konstrukten. Aber genau dies macht es so wichtig, dass ich die Regeln des Lex Sanguinis kenne, mich daran halte und es durchsetze. Dieser Kodex - unsere Lebensversicherung - ist das Konstrukt, auf dem alles aufgebaut ist. Und danach bin ich gewillt, mein Leben auszurichten. Denn wenn ich nicht daran glaube, ich - jene, die es geschrieben hat -, wer soll dann daran glauben?
Im Leben eines jeden Menschen gibt es Menschen... oder Wesen, die einem wichtig sind oder mit denen man wichtige und prägende Erinnerungen verbindet. In meinem Falle sind dies zum einen die Bouchards, meine liebe Tochter Cattleya und Gräfin Dimitrescu, meine Erzeugerin und Blutmutter. Und meine Blutskinder. Die Blüten aus meinem Blut, die Edelsteine die aus meinen Adern tropften.
In all der Zeit waren die Bouchards immer eine Konstante. Ein Anker, der mir den Wahnsinn des Alters ersparte, mich daran erinnerte, was es heißt, menschlich zu sein. Und sie waren mir Schutz und Halt. Dass sie für mich so wichtig sind, erscheint verständlich.
Sie brachten mir alles bei, was ich brauchte, um zu überleben und die zu werden, die ich heute bin. Deswegen empfinde ich heute tiefsten Respekt und es gibt niemanden, bei denen ich mich sicherer fühle, als in ihren Hallen.
Cattleya, meine kleine Schwalbe, gibt meinem Leben hingegen einen Sinn. Sie ist es, für die ich weiter mache und die mich dazu anspornt, das zu tun, was ich tue. Ich sehne jeden Moment herbei, in dem wir Zeit zusammen verbringen können und ich würde alles tun, um sie glücklich zu machen. Das ist einer der Zentralpunkte meines Seins und danach richte ich mich auch. Das Wohl meiner Familie und zu allererst: Ihr Wohl. Auch wenn ich sie belügen und ihr verschleiern muss, was ich bin. Und wer ich für sie eigentlich bin.
Mit Gräfin Dimitrescu verbinde ich hingegen angenehme Erinnerungen. Wie an... eine zweite Mutter. Sie entdeckte mich, als meine Welt zusammen gebrochen war. Sie holte mich vom Abgrund zurück und gab meinem Leben einen neuen Sinn, öffnete mir die Augen für eine andere Welt. Sie half mir, mein Talent für Sprachen zu entwickeln, sie lehrte mich viele der Sprachen und Dialekte, die ich heute kenne und half mir, meine Kenntnisse in anderen Sprachen zu vertiefen, die ich in der Welt aufschnappte. Ich vermisse die Zeit und ich hoffe, dass ich ihr im Gedächtnis geblieben bin, auch wenn Ahnen wie sie... anders denken.
Das führt mich zu Beauxbatons. Meine ersten Ort des Lernens. Meine Schulzeit war eine glückliche. Es war mir ein zweites Zuhause. Und auch wenn es vermutlich nicht schicklich gewesen sein mochte, so vertraut mit ihm umzugehen, so schätze ich die Zeit mit Nicolas als meinem ersten wahren Freund sehr. In dieser Schule bekam ich so etwas wie... das Gefühl von Geborgenheit, fern der Heimat. Und ein Stück weit strebe ich danach, in meinem eigenen Heim das gleiche Gefühl dieser Geborgenheit herauf zu beschwören, wie ich es selbst in Beauxbatons empfunden habe. Mein eigenes, kleines Elysium.
Wir alle haben Schätze... Dinge, an die wir unser Herz knüpfen. Auch mir geht es so und es gibt Dinge, die viel über mich und mein Innenleben aussagen. Da wäre zum einen der schlichte silberne Ring, den ich stets an der linken Hand trage und der Edelsteine enthält: Einen roten Rubin für die Geburt meiner Tochter. Und einen schwarzen Onyx, den ich darin habe einarbeiten lassen, nachdem ich William und sie verlor. Die beiden schlichten Diamanten, die diese beiden Steine eingrenzen stehen für Celeste und Raoul. Und dann ist da der rosige Granat. Der für meine neue Tochter steht. Meine neue Chance. Während sich um all diese Steine die blauen Saphire anreihen, die für meine geliebten und hoch geschätzten lebenden Blutskinder stehen. So habe ich sie immer bei mir... die Geschöpfe, die ich liebte wie eine Mutter und die ich selbst durch meine Narretei in den Tod schickte.
Daneben bin ich eine leidenschaftliche Sammlerin von Kunstgegenständen, Büchern und - man mag es nicht glauben - Tarotkartensätzen mit verschiedenen Motiven. Ich umgebe mich gerne mit diesen Dingen, auch wenn Innsmouth Hall in so manchem Raum ein bisschen vollgestopft wirkt. Aber sie haben eine beruhigende Wirkung für mich und wenn es mir an einer Idee mangelt, stelle ich mich vor die Kunst der alten Meister, überlege... und es ist, als wenn ihre Weisheit auf mich übergeht.
Gleiches verbinde ich mit den Dingen, die ich auf der langen Reise meines Lebens ansammeln konnte und die mich an so viele Begebenheiten erinnern. Es sei gesagt, dass ich gerade an diese Gegenstände niemanden heran lasse und zum Beispiel den Revolver des italienischen Muggelgangsters, der mich einst in Florenz bedrohte oder die japanische Samurairüstung und das dazu gehörige Daisho ebenso selbst pflege wie ich darauf aufpasse, dass dem Seidenpapierfächer aus China nichts geschieht. Es sind meine Schätze und wenn ich ehrlich bin: Als sie kleiner war, erfand ich gerne Geschichten, die ich Cattleya erzählen konnte, woher Mama diese Dinge hat.
Dies ist ebenso mein freudiger Zeitvertreib, wie das Züchten von Rosen oder das Violinenspiel. Es bringt mir Frieden, gibt mir Ruhe, bevor die Vampire, die Reinblutgesellschaft, meine politischen Kontakte oder dieser vermalledeite Krieg wieder meine Aufmerksamkeit erfordern.
Wenn man andere über meine Wesenszüge befragt, so wird man verschiedene Aussagen zu hören bekommen. Ich kann lediglich versuchen, diese zusammen zu fassen, würde mich aber selbst als Hedonistin bezeichnen. Auch wenn ich hart arbeite und viele Stunden darin investiere, die Geschicke der Vampire zu leiten, so achte ich auch darauf, dass es mir gut geht. Es sind möglicherweise kleine Freuden, wie ein Glas... Wein am Abend oder das heiße Bad, das man sich voller Genuss von den Hauselfen wünscht und in einer Nacht voll auskostet. Auch wenn ich gestehen muss, dass mir manchmal die berauschende Wirkung von gutem Wein fehlt. Die Möglichkeit, mich daran zu laben ist viel zu umständlich, also verzichte ich weitestgehend darauf.
Gleichzeitig bin ich für meine Redlichkeit bekannt. Wer mich zur Freundin hat, weiß um meine Loyalität und ich bin generell für meine Integrität, Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit bekannt. Wenn ich etwas verspreche, so halte ich es. Wenn zwei Bittsteller es schaffen, zu mir vorzudringen, entscheide ich im Sinne der Gerechtigkeit und nicht danach, wer mir mehr Geld bezahlt. Es schafft auch einen gewissen Ruf und so bin ich sowohl als Jeanne Bouchard als auch als Hüterin des Rechts für meine... besseren Eigenschaften bekannt.
Ich bin nicht arm aufgewachsen. Aber ich weiß, wie es ist, wenig zu haben. Sich nur auf das nötigste zu beschränken. Das hat mich gelehrt, die Dinge im Leben zu schätzen. Ich war daher nie eine gute Köchin, aber sobald ich die Möglichkeiten hatte, Dinge zu probieren, erschloss sich mir eine neue Welt. Die Welt des Geschmacks. Heute kann ich nach wie vor nicht kochen - sind wir ehrlich, ich werde sowieso nie wieder kochen müssen. Aber ich erkenne die Zutaten eines Gerichtes, wenn ich sie riechen kann. Schmecken ist... nun ja, sie können es sich ja denken. Und jedes Mal ist es ein Erlebnis... für das ich dankbar bin und das ich genieße.
Doch eines habe ich immer schon gehabt: Ich habe Tiere geliebt und Tiere haben mich geliebt. Verwundert es also, dass ich drei Katzen habe, die ich schon fast vergöttere? Ich denke nicht.
Was die aktuelle politische Lage angeht.. nun, ich und die meinen überleben. Ich schicke jene, die mir untreu sind, in die Spiele. Aber ich verabscheue die Spiele. Menschen waren schon immer gut darin, sich gegenseitig abzuschlachten.. wie die Tiere, die wir alle sind. Aber diese Spiele sind eine Perversion und wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich diesem Dunklen Lord eigenhändig die Kehle aus dem Hals reißen. Niemand bedroht mein Geheimnis und vor allem bedroht niemand mein Kind! Und noch muss ich ihm dienen.. noch.”
Der Geruch von Blut erfüllte die Luft. Vermischte sich mit den sonstigen Gerüchen von Innsmouth Hall. Dem Duft nach Holz, nach handgeschöpftem Papier, Tinte, frisch geschnittenen Rosen, der Schwere von alten Anwesen.. und jetzt war da auch der metallische Geruch von Blut.
Sie stand in der Eingangshalle. Hatte die Hände zu Fäusten geballt. Fest. So fest, dass sich die Nägel ihrer Finger in die Handinnenfläche bohrten, dort blutige Male hinterließen. So tief, dass dunkles, fast schwarzes Blut langsam zwischen ihren Fingerknöcheln hervor quoll. Sie merkte es nicht. Sie spürte es nicht. Ihr Herz - tot, nutzlos - hämmerte unkontrolliert in diesem Moment in ihrer Brust wie eine Dampframme. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Während sie noch immer auf die Tür starrte. Die Tür, wo er eben verschwunden war. Noch immer dieses überlegene, abfällige und siegessichere Grinsen im Gesicht, das sie ihm am liebsten mit den Klauen ihrer Hand vom Schädel gerissen hätte.
Er wusste es. Er wusste es! ER WUSSTE ES! Woher? Woher?! WOHER?! Ihre Gedanken rasten, ihre Knie zitterten. Wie hatte Voldemort es heraus gefunden? Ihr Geheimnis? Ihr wahres Wesen? Niemals hatte sie sich verraten. Niemals war sie unvorsichtig gewesen! Ihr war heiß, kalt. Sie schwindelte, ihr Geist war glasklar. Ihre Knie zitterten und aus den Augenwinkeln konnte sie die Hauselfen wahr nehmen, die durch die Schatten huschten, sich nicht trauten, sich ihrer unmenschlichen Herrin zu nähern.
Er war hier gewesen, an diesem Abend. Gerade eben. Bei ihr... hatte ihr offenbart, was er wusste. Wer sie war, was sie war.. und er hatte ihr gedroht. Alles würde ans Licht kommen. Sie würde Cattleya verlieren. Wenn sie nicht nach seinen Regeln spielte. Bei diesen grausamen Spielen mitwirkte. Diese Spiele. Am liebsten hätte sie geschnaubt. Wütend ausgespien. Aber welche Wahl blieb ihr? Welche Wahl hatte sie?!
Im Moment gar keine und als ihr der Gedanke kam, knurrte Jeanne auf wie ein wildes Tier, eine wütende Wölfin, während ihre Augen blutrot aufblitzten. Sie würde mitspielen... sie musste mitspielen.... bis sich die Gelegenheit ergab... und dann würde sie sich revanchieren... und sie würde Voldemort trinken. Sie würde ihn leer trinken... und sie würde ihn erbrechen. Ihn dem Vergessen übergeben... der es nicht wert war, dass sie sich von ihm nährte. Das würde sie ihm nicht gönnen, ihr als Nahrung zu dienen. NIEMALS!
... Jeanne über keinerlei Körperflüssigkeiten mehr abseits von Blut verfügt?
... ein Irrwicht, dem sich Jeanne entgegen stellt, würde die Gestalt mitnichten die Gestalt der Sonne annehmen, sondern viel mehr die eines kalten, nassen Grabes, gekennzeichnet mit einem einfachen Holzkreuz; ein Hinweis darauf, wie sehr Jeanne noch unter dem Verlust ihrer geliebten Tochter Cattleya leidet
... der Amortentia-Trank für Jeanne wie blaue Saphire schimmern, nach Rosen duften und nach Karamell schmecken würde.
... die Französin polyglott ist? Insgesamt spricht sie fünf germanische Sprachen (deutsch, englisch, niederländisch, scots und schwedisch), fünf romanische Sprachen (Latein, französisch, italienisch, rumänisch und spanisch), zwei goidelische Sprachen (Gaelige und Gàidhlig), mandarin und japanisch.
... sie diese Sprache heutzutage sowohl sprechen, als auch verstehen und schreiben kann?
Neben den „Hochformen” dieser Sprachen spricht/versteht sie das Mittelhochdeutsche, die wienerische, bayerische, süd-tirolerische und die schwyzer-dytsche Sprechweise, die fünf Dialekte Swealands, sowie neben dem hochenglischen auch das schottische Englisch aneignen. Ihre Kenntnisse in den romanischen Sprachen erstrecken sich auf das Alt-Französische, den Pariser Dialekt, das Gasconische, Provencial, Savoyard, normanisch, bretonisch und das katalanische, das Toskanische, das Sizilische, das Occitanische, die lombardische Dialektsprache, das Venizianische und das Zentral-Italienische. Ihre Kenntnisse in den asiatischen Sprachen belaufen sich exakterweise auf den Beijing-Dialekt, sowie das Standard-Japanische sowie diverse Akzente der Kanto-Region.
... es Gerüchte unter den Vampiren gibt, dass Jeannes Aussehen die Gebrüder Grimm zum Märchen „Schneewittchen” inspiriert haben?
... Jeanne bewusst roten Lippenstift benutzt, um unter ihresgleichen den Eindruck einer Vampirin zu verstärken.
... sie je nach Anlass, moderne, historische oder exotische Kleidung wie Kimonos wählt, um entsprechende Eindrücke zu erzeugen?
... die Ahnin bei Treffen der Vampire stets nur weiße Kleidung trägt, als Zeichen ihrer Macht.
... sie damit zeigen möchte, dass sie trinken kann, ohne kostbares Blut zu verschwenden?
... Jeanne ansonsten eher praktikable und schlichtere Kleidung bevorzugt?
... sie dabei gerne schwarz trägt und Umhänge, Röcke, Oberteile und Stiefel bevorzugt?
... sie dabei aber auch farbliche Akzente einsetzt, um gewisse Stimmungen auszudrücken und zu erzeugen?
... die Vampirin die magische Tätowierung einer schneeweißen, neunschwänzigen Kitsune auf dem Rücken trägt, die auf ihrem rechten Schulterblatt thront und deren Schweife sich über ihre linke Schulter auf die Brust, den rechten Rippenbogen und Teile des Rückens schlängeln.
... diese Tätowierung magisch ist und sich passend zu Jeannes Gemütszustand bewegt und auch ihr Aussehen ändern kann?
... Jeanne diese Tätowierung als Ehrenzeichen von den japanischen Vampiren eingebrannt bekommen hat?
... bei diesem Geschenk ein Zauberer beteiligt gewesen ist, um dieses Ehrenzeichen überhaupt einzubrennen?
... sie dieses Zeichen mit Stolz trägt, kommt sie doch aus einer Zeit, in der Tätowierungen bei Frauen verpöhnt waren und nur uanbhängige, freie Frauen dies getragen haben?
... Jeanne über eine gute Menschenkenntnis verfügt?
... sie liebevoll zu jenen ist, die ihr etwas bedeuten?
... sie stehts danach trachtet, gerecht zu urteilen?
... dennoch als Regentin den Schutz der Gemeinschaft vor das Recht des Einzelnen stellen würde?
... niemals jemandem aus Liebe den Blutkuss schenken würde?
... man Jeanne eine große Gelassenheit nachsagt?
... die Ahnin emotional sehr erpressbar mit ihrer (Zieh-)Tochter ist?
... Jeanne furchtbar rachsüchtig ist?
... die Vampirin eine große Voreingenommenheit gegenüber Homosexuellen hat.
... Jeanne keinesfalls auf ihre Erlebnisse mit einer gewissen Carmilla von Carstein angesprochen werden möchte?
... die Französin in gewissem Sinne durchaus prüde tut, im Verlauf der Jahrhunderte jedoch mehrere Liebhaber hatte, sie allerdings gegenüber anderen verschweigt?
... einer dieser Liebhaber niemand geringeres als der berühmte Graf Dracula gewesen ist?
... ein anderer Liebhaber der Dudelsackspieler der Weird Sisters, Gideon Crumb, gewesen ist?
... sehr misstrauisch gegenüber Fremden ist?
... Jeanne doch sehr stolz und hochmütig sein kann?
... die Vampirin Violine spielt?
... sie sogar eine originale Stradivari besitzt?
... die Ahnin Kunst, Musik und Bücher über alles liebt?
... sie, wenn möglich sich um ihre Rosen selbst kümmert?
... Jeanne allerdings im Winter lieber in einem Salon von Innsmouth Hall sitzt und strickt? Bevorzugt Schals und Socken für ihre Tochter oder Kinder der Bouchards in Frankreich, für die sie die Patenschaft übernommen hat.
... Jeanne sehr froh ist, dass das Klischee über Tiere, die Vampire nicht mögen, falsch ist?
... sie deswegen drei Katzen besitzt?
... sie alles für ihre Tochter und fast alles für ihre blutgewandelten Kinder tun würde?
... sie Hexen und Zauberer als nicht wertvoller als Muggel ansieht?
... Jeanne deswegen das versnobbte Reinblütergetue lächerlich findet und Reinblütergesellschaften heimlich „Neues Versailles” nennt?
... Jeanne von der Erfindung des Balletts beeindruckt gewesen ist?
... ihre Tochter deswegen Ballettunterricht nehmen muss, da dies auch zu einer guten Haltung beiträgt.
... Jeanne ihre Tochter maßlos verwöhnt und ihr keinen Wunsch abschlagen kann?
... sie dennoch eine strenge, aber gerechte Mutter ist?
... ihr gute Manieren recht wichtig sind und sie dies ihrem Kind auch eintrichtert?
... Jeanne eine gute Freundin zu Nicolas Flamel, dem Erschaffer des Steins der Weisen ist?
... sie Flamel als ihr schlechtes Gewissen bezeichnet?
... Flamel einer der wenigen ist, die wissen dass Jeanne eine Vampirin ist?
... der Alchemist der Einzige ist, dem Jeanne freiwillig ihr Blut zur Verfügung stellt?
... für den Rest der sterblichen Welt Jeanne offiziell eine Hexe ist, mit allem drum und dran, inklusive registriertem Zauberstab?
... eine Ausnahme die englische Hexe Ariadne Blishwick darstellt, zu der Jeanne fast schon schwesterliche Gefühle hat?
... sie Ariadnes Wunsch, niemals gewandelt werden zu wollen, zwar als Lippenbekenntnis akzeptiert, aber nicht wüsste, ob sie sich noch daran halten könnte, wenn sie damit Ariadnes Leben retten könnte?
... sie ihre Blutskinder inzwischen eher als (gleichgestellte) Freunde, denn als Kinder betrachtet?
... nur die Familienoberhäupter der Bouchard-Zweige in ihr Geheimnis eingeweit hat?
... dies ein Zeichen des Vertrauens an ihre Familie ist?
... nur der Erbe des Familienoberhaupts das Geheimnis erfahren darf?
... die Person den Pakt des Stillschweigens mit einem Tropfen von Jeannes Blut besiegeln muss?
... Jeanne theoretisch als Urahnin der Bouchards noch immer den Titel einer französischen Gräfin trägt? Sie das aber eher für sich behält?
... Jeanne das Gesetz der Vampire reformiert, niedergeschrieben und bewacht hat?
... die Vampirin daher genau um die sechs Gebote des Lex Sanguinis weiß?
... sie dieses buchstabengetreu befolgt?
... Jeanne es nicht mag, wenn man ihr Amt als "Vampirkönigin" beschreibt, auch wenn es dem recht nahe kommt.
... sie es sich niemals anmaßen würde, sich selbst als Königin zu bezeichnen und den Titel des Regenten bewusst so genannt hat?
... der Titel "Vampirkönigin" jedoch wesentlich leichter zu erklären ist, als das komplexe Gefüge der Vampirgesellschaft - dies Jeanne dennoch "stinkt"?
... die Ahnin Elisabeth I. gekannt hat und dieser nicht gerade wohlwollend gegenüber stand?
... sie zu Lebzeiten der Königin England nicht betreten konnte und durfte?
... sie Elisabeth als „arrogante chat” (arrogante Fotze) bezeichnet?
... Jeanne es sich nicht hat nehmen lassen, auf Elisabeths Grab zu spucken?
... die Ahnin ein ernstes Gespräch mit Martin Luther geführt hat?
... sie nicht geahnt hat, welches Feuer seine Thesen auslösen würden?
... Jeanne am Hof von Versailles war?
... Marie Antoinette im Nachhinein am liebsten den Hals herum gedreht hätte?
... sie von der Königin auch heute noch von l'Autrichienne spricht?
... Jeanne während der Französischen Revolution Hexen, Zauberern, aber auch Muggeln Zuflucht gewährt hat?
... die Nachfahren jener Schutzsuchenden dies ihrer Familie heute noch vergelten?
... Jeanne sich während der Zeit nach der Französischen Revolution wenig um die Welt gekümmert hat?
... ihre Tochter sie an ihr erstes verlorenes Kind erinnert?
... Jeanne das Kind deswegen adoptierte?
... sie die Welt vernichten würde, um Cattleya zu schützen?
... das Mädchen eigentlich eine Nachfahrin von ihr ist?
... die Vampire einige der berühmtesten Vampire Europas persönlich kennt? Manche freundlicher, andere nicht so freundlich?
... sie es sehr erheiternd findet, dass die meisten Menschen (gerade Muggel) diese unsterblichen Wesen für Buchfiguren oder Sagengestalten halten?
... Jeanne deshalb die Vampir-Literatur der Muggel sehr erheiternd findet?
... sie diese deshalb sammelt?
... die Vampirin Duschen für DIE Erfindung der Menschheit hält?
Ability is what you're capable of doing
Die Matriarchin der Bouchards.
Eine Dame der reinblütigen Gesellschaft.
Mutter einer Tochter.
Die Spielmacherin, die auf Vampire setzt.
All das stimmt, wenn man nach Jeanne Bouchard fragen würde. Allerdings steckt so viel mehr dahinter. Die Hexe ist in Wahrheit eine alte Vampirin, die Regentin der europäischen Vampire, doch bei aller Macht ist sie eine Gefangene, erpresst der Dunkle Lord sie mit ihrem Geheimnis. Ist bereit, es zu offenbaren, ihr Leben zu zerstören und ihr das zu nehmen, was ihr am Liebsten ist, wenn sie ihm nicht dient.
Also ist Jeanne dieser Tage eine der Spielmacher, denkt sich tödliche Fallen für jene aus, die in die Spiele geschickt werden. Doch arbeitet sie auch daran, ihre Ketten zu brechen. Denn die Nacht ist voller Schrecken und sie ist einer davon.
Spurenlesen 10/10
Reaktionsschnelligkeit 10/10
Körperkraft 9/10
Spurensuche mit magischer Unterstützung 8/10
Muggelkunde 6/10
Pflanzenkunde (giftig/essbar) 4/10
Magisches Tierwissen 4/10
Als alte Vampirin verfügt Jeanne über übermenschliche Körperkraft und Reaktionsschnelligkeit. Wenn man es genau nimmt, vermag sie es, einen erwachsenen Mann mit einer Ohrfeige von den Beinen zu holen, noch bevor dieser blinzeln kann, während sie sich von einer Seite eines Raumes auf ihn zu bewegt und er auf der anderen Seite steht.
Dies hat auch im Alltag durchaus seine Vorteile, ist man schneller ein Regal empor geklettert, um einen verstaubten Folianten aus dem Regal zu beschaffen, als einen Hauselfen darum zu bitten.
Die Ahnin hat im Lauf ihres Lebens gelernt, sich auch verschiedene Situationen einzustellen, sonst hätte sie nicht so lange überlebt. Daher ist es nur legitim, sie als sehr anpassungsfähig, wenn nicht sogar als sehr wandlungsfähig zu beschreiben. Natürlich gibt es Dinge, die ihr nicht in den alten Kopf wollen - und das sei ihr auch verziehen, immerhin ist sie eine alte Dame -, aber selbst eine gewisse Kenntnis in Muggelkunde konnte sie sich aneignen, um in der Welt der Muggel nicht all zu sehr aufzufallen. Es ist immer von Vorteil, sich auch dort unter zu mischen, gerade wenn man abseits der Zauberergemeinschaft jagen möchte. Zudem hat sie auf ihren Reisen einen Narren daran gefressen, sich Muggelartefakte zu beschaffen und diese als Erinnerung an ihre Reisen aufzubewahren.
Apropos Jagen: Als Ahnin ist sich Jeanne sehr wohl über ihre Kräfte und die damit verbundenen Möglichkeiten sehr wohl bewusst. Sie kann das Vitae in ihren Adern exakt kontrollieren, einen Herzschlag, Atem, ja sogar eine rosige Hautfarbe vortäuschen. Die Selbstwandlungskräfte - die Möglichkeiten, ihre Fangzähne zu entblößen oder ihre Hände in tödliche Klauen zu verwandeln -, gehören ebenso dazu. Beeindruckende Selbstheilungskräfte sind nur ein Teil dessen, was sie als Vampirin beherrscht, ebenso die Kunst der Blutsiegelkräfte, die sie nutzt, um ihr Heim zu schützen oder eine Beute leichter ausfindig zu machen - wobei letzteres fast schon die Richtung von Spurensuche mit magischer Unterstützung geht, wie es Hexen und Zauberer verstehen. Man könnte hier sehr wohl davon sprechen, dass sie eine Meisterschaft über die Kontrolle des Blutes erlangt hat. Gleichwohl helfen ihr übermenschliche Sinne dabei, auch auf fast konventionellem Wege dabei, mithilfe von Spurenlesen ihre Beute oder das, was auch immer sie sucht, ausfindig zu machen. Dass sie durch Geduld und Training sich dadurch eine genaue Beobachtungsgabe aneignen konnte, versteht sich da irgendwie von selbst. Man überlebt einfach nicht in den Nächten, wenn man nicht genau beobachtet.
Als Züchterin von Rosen hat Jeanne gewissermaßen ein Händchen für Botanik entwickelt, auch wenn sie es dort niemals zur Meisterschaft gebracht hat. Gleiches verhält sich mit ihrem Violienenspiel, das sie aus musischen, selbstbesänftigenden Gründen betreibt und nicht professionell. Womit sich Jeanne allerdings auskennt, sind zum einen die Vampirkunde und zu einem gewissen Teil Wissen über Werwölfe. Letzteres war für sie eine logische Konsequenz. Immerhin sind Vampire und Werwölfe beide Kinder der Nacht... und man sollte beide Medaillen der Nacht kennen.
Dadurch, dass Jeanne irgendwann ein Faible für die Vampirliteratur der Muggel entwickelt und begonnen hat, darüber hinaus sich für die Literatur der Muggel zu interessieren, kann man sagen, dass sie inzwischen eine große Kenntnis um die Muggelliteratur besitzt und dies auch zuweilen gerne vor sich her trägt, indem sie aus ihren Büchern zitiert.
Our family defines us
Die Bouchards sind eine der ältesten französischen Reinblutfamilien, die in ihrer Bedeutung für Frankreich in etwa den Unantastbaren 28 in Großbritannien entspricht.
Aufgeteilt in zwölf Familienzweige decken diese heute eine große Bandbreite an gesellschaftlicher Bedeutung und wirtschaftlichen Interessen ab, wobei insbesondere die Winzereien und der Antiquitätenhandel der Bouchards auch im Ausland große Bekanntheit erlangt haben, während man sie in Frankreich dafür kennt, großen Einfluss auf die französische Politik und Gesellschaft zu nehmen und viele ihrer Dienstleistungen und handwerklichen Fähigkeiten exklusiv und nur für die französische Zauberergemeinschaft zur Verfügung zu stellen, während "zugezogene" Familien ihren Wert erst noch beweisen müssen - eine Aussicht, die sich hinter kryptischen und undurchsichtigen Ritualen und Dienstleistungen für die Bouchards verbirgt.
Es geht das Gerücht um, dass lediglich der Hauptzweig der Familie auf die Reinhaltung seines Blutes achtet, während der Rest politischen und gesellschaftlichen Nutzen vor Reinhaltung des Blutes stellt - jedoch zieht man offenbar bei Muggelgeborenen die Grenze.
Apropos Blut: Dieses scheint für die Bouchards eine große Rolle zu spielen, ziert der Begriff auch ihren Wahlspruch "Du sang royal jusqu'à l'origine éternelle."
Life is a long lesson in humility
1316: Beginn der magischen Vorausbildung bei einem von ihren Eltern engagierten Hexenmeister, Erkenntnis der polyglotten Begabung
1319: Eintritt in die Beauxbatons Akademie der Magie, Zuteilung zum Nordtum, Beginn einer Freundschaft mit Nicolas Flamel
1327: Hochzeit mit William de Crecy, dem zweitältesten Sohn der reinblütigen de Crecy-Familie
1328: Geburt von Rafael de Crecy, Nicolas Flamel wird Taufpate.
1328-1341: Mehrere Todgeburten von Kindern
1335: Tod von Jean Rafael Bouchard, Jeannes Vater, sie erbt seine Titel und die Verantwortung für die Familie, William und Rafael nehmen den Namen Bouchard an, um die Familie nicht aussterben zu lassen
1337: Beginn des Hundertjährigen Krieges, Jeanne versammelt die Bouchard rund um Château Bouchard, um die Familie vor den Auswirkungen des Krieges zu schützen.
1341: Cattleya Bouchard erblickt das Licht der Welt
1347: Die Pest trifft Frankreich und damit auch die magische Gemeinschaft Frankreichs, William und Cattleya fallen ihr zum Opfer. Jeanne versucht, sich umzubringen, wird dabei jedoch von Gräfin Alcina Dimitrescu gefunden, die ihrer Fähigkeiten/Geisteshaltung gewahr wird und sie wandelt.
1347: Reise nach Rumänien, während der einmonatigen Reise beginnt die Ausbildung zum Vampir
1347-1447: Jeanne übernimmt die ihr zugedachte Rolle als Maiordomus ihrer Erzeugerin und Erzieherin ihrer „anderen Geschwister” Daniela, Cassandra und Bela. In dieser Zeit erweitert sie ihren Sprachschatz immens.
1447: Der Hundertjährige Krieg endet, Jeanne kehrt mit dem Segen ihrer Erzeugerin nach Frankreich zurück, um das Schicksal der Bouchards zu ergründen. Auf der Reise dorthin trifft sie im Herzogtum Steiermark die Vampirin Carmilla, welche seit minddestens ebenso langer Zeit wie Jeanne unter verschiedenen Namen in diesem Bereich der Welt ihr Unwesen treibt. Von ihr erlernt Jeanne einige wesentliche Sichtweisen darüber, wie man sich für längere Zeit unter den Sterblichen bewegt und wie man am besten seine Spuren verwischt. Kurz vor ihrer Abreise geschieht jedoch noch etwas, worüber Jeanne niemals spricht und was sie auch noch Jahrhunderte später verwirrt beim Gedanken daran zurück lässt, hat sie mit Carmilla durchaus auch mehr geteilt als nur Blut.
In Frankreich trifft sie Nachfahren ihres Sohnes, offenbart sich ihnen aber nicht. Ihrem alten Freund Nicolas hingegen offenbart sie sich und fleht ihn an, ihr Geheimnis für sich zu behalten, hofft aber gleichzeitig darauf, dass er ihr als Anker zu den Lebenden erhalten bleibt. Flamel verspricht ihr, immer ihr Freund zu bleiben, solange sie sich das Menschsein bewahrt.
1450: Jeanne gibt sich als Adrienne Bouchard, eine verwandte Tante aus, die die Familiengeschichte niederschreibt. Dadurch gelingt es ihr, Einfluss auf die Familie zu nehmen und Schritt für Schritt die Führung zu übernehmen. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Bemühungen der Bouchards, Einfluss in Burgund zu nehmen, was ihren Einfluss und ihren Reichtum entscheidend mehren wird.
1490: Im Schatten der Ereignisse der Belagerung von Wien offenbart sich Jeanne den dreizehn führenden Familienmitgliedern der Bouchards als ihre Urahnin und als Vampirin. Sie stellt die lebenden Bouchards vor die Wahl, ihr zu folgen oder die Familie zu verraten. Für ihre Treue, ihre Unterstützung und ihre Verschwiegenheit schwört Jeanne, Haus und Familie Bouchard mit ihrem Leben zu schützen und der Familie Wohlstand und Sicherheit zu bringen.
Zwölf der dreizehn gehen auf diesen Pakt ein, der mit Vampirblut besiegelt wird. Louis Bouchard-Ettrié wendet sich entsetzt und angewidert ab und verkündet, dass seine Familie niemals einem Monster die Treue schwören wird. Voll des Bedauerns und unter Tränen vernichtet Jeanne fast alle Bouchard-Ettriés; nur wenige entkommen und gehen in der Vampirjäger-Familie Ettrié auf. In dieser Nacht wandelt sie ihr erstes Kind: Charles Bouchard-Ettriés, der sich anders als seine Familie für sie ausgesprochen hat. In Zukunft wird das Geheimnis Jeannes nur mit dem Erben der jeweiligen Bouchard-Linie geteilt. Alle anderen müssen bei Strafe im Unwissen gelassen werden. Nach dieser Tat wendet sich Nicolas Flamel von Jeanne ab.
1500: Nach 153 Jahren des Unlebens wird Jeanne in den Ahnenrat Frankreichs aufgenommen.
1559-1598: Auch als Untote dem katholischen Glauben treu verhaftet, führt Jeanne einen erbitterten Kampf gegen die Hugenotten. Dabei macht sie auch bewusst Jagd auf Vampire, die die Hugenotten unterstützen und sich damit gegen den Ahnenrat auflehnen. Nicolas Flamel, der von diesen Ereignissen erfahren hat, wirft Jeanne vor, dass sie sich entgegen ihres Versprechens vom Menschsein entfernt.
Eine solche Jagd führt Jeanne durch Zufall zurück in die Steiermark, wo sie Carmilla wieder trifft, welche dem hugenottischen Vampir Zuflucht gewährt. Erbost darüber, dass Carmilla das Gastrecht ehrt und den Vampir nicht freigibt, lauert Jeanne ihr in den Wäldern auf und die beiden Vampirinnen fechten einen erbitterten Kampf aus, an dessen Ende Jeanne obsiegt, jedoch Carmilla nicht töten kann. Verwirrt von ihren eigenen Gefühlen zieht sie sich aus der Steiermark zurück, macht Carmilla dafür verantwortlich, sucht jedoch auch nicht in einem Briefwechsel das Gespräch - die Briefe Carmillas bewahrt sie aber auf.
1561: Jeanne reist im Auftrag des Ahnenrates zusammen mit einer Delegation aus insgesamt 9 Vampiren unter der Führung von Lord Ruthven, einem englischen Ahnen nach England, um die dortige Lage der Vampire nach den schrecklichen Verfolgungswellen im 13. Jahrhundert zu sondieren. Sie finden die Gesellschaft in Trümmern vor, die Vampire in lose Grüppchen organisiert. Am Hof von Elisabeth I. gerät die Vampirin als reisende Diplomatin in Streit mit der Monarchin über die England-Frankreich-Politik und wird auf ewig vom englischen Hof und vom englischen Festland verbannt, „solange ihre Majestät, die Königin, lebe.” Jeanne bezeichnet Elisabeth fortan als „arrogante chat.” Für ihr Verhalten bei Hof erhält sie von Ruthven einen scharfen Tadel.
1563: Im Anschluss an ihre England-Reise wird Jeanne damit beauftragt im Sinne der Ältestenräte Frankreichs, Spaniens, Italiens und des Heiligen Römischen Reiches ein für die Gemeinschaft der Vampire allgemeingültiges Gesetzbuch zu verfassen, das die Rechte und Pflichten der Vampire in den Nächten Europas festlegt und dazu gedacht ist, sie vor Verfolgung zu schützen. Gemeinsam mit ihr werden drei weitere Vampire, mit denen Jeanne zusammen das Lex Sanguinis erschaffen sollen. Die Leitung übernimmt Rodrigo de Barcelona, der Gesandte aus Spanien.
1599: Auf einer Reise durch das Heilige Römische Reich mit dem Ziel, Rumänien zu erreichen, wird Jeanne Zeugin mehrerer Hexenprozesse und der anschließenden Verbrennungen. Sie findet nie heraus, ob es sich bei der Angeklagten um eine entwaffnete Hexe oder einfach nur eine Muggel handelt. Für sie ist es einfach nur eine blutige Ironie, dass die Gemeinschaft, die so lange ihre Art gejagt hat, nun selber gejagt wird. Allerdings ist sie von der feurigen Verteidigungsstrategie einer jungen Bauersfrau aus Böhmen so beeindruckt, dass sie beschließt, dieser den „Kuss” - wie Jeanne das Geschenk der Unsterblichkeit nennt - zu schenken. Bianca folgt ab diesem Moment ihrer Erzeugerin auf Schritt und Tritt und wird von Jeanne in Rhetorik und Recht unterwiesen.
1600: In Rumänien gerät Jeanne mit Graf Orlok, einem alten Widersicher ihrer Erzeugerin aneinander. Orlok - der es schon lange auf die Domäne Dimitrescu in Rumänien und drum herum abgesehen hat - unterstellt Jeanne, dass diese sich widerrechtlich in der Domäne Orloks aufgehalten und dort gejagt hätte. Der Zwist gerät aus den Fugen, als Orlok Schloss Dimitrescu angreift, um Satisfaktion zu fordern. Jeanne gerät bei dem darauf folgenden Kampf zwischen ihre Blutmutter und Orlok, wobei der uralte Vampir ihr einen Arm ausreißt, bevor Gräfin Dimitrescu ihn letztendlich mit Hilfe der Sonne und einem herbei geeilten Verbündeten bezwingen und zurück in sein Schloss schleifen kann. Es dauert beinahe ein volles Jahr, bis Jeanne sich von der Verletzung erholt hat. In dieser Zeit wird sie von Dimitrescus Verbündetem Vlad Țepeș versorgt und umsorgt, während Gräfin Dimitrescu damit beschäftigt ist, Orlok in Schach zu halten.
1603: Mit dem Tod von Elisabeth I. ist es Jeanne wieder möglich, englischen Boden zu betreten. Die Vampirin nimmt diese Möglichkeit erst im Jahr 1606 wahr; bei dieser Reise lässt es sich Jeanne nicht nehmen und spuckt mit den Worten „Wer zuletzt lacht, chat.” vor das Grab der englischen Königin blutigen Speichel.
1663: Einhundert Jahre nach der Erteilung des Auftrags wird das Lex Sanguinis fertig gestellt. Für ihre Verdienste werden Jeanne und ihre Gefährten zu den „Denfensores Iuris” ernannt, die dafür verantwortlich sind, die Durchsetzung des Vampirrechts in ihren Heimatländern zu gewährleisten. Für ihre gerissene Art, Gesetzesbrecher zu fassen, erhält Jeanne den Spitznamen „La renarde” - die Füchsin. In all den Jahren vermeidet sie es, abseits der Bouchards und ihrer Beziehungen großartig mit Hexen und Zauberern zu verkehren.
1771: Um die französischen Monarchen zu kontrollieren und sie im Sinne der Vampirgemeinschaft zu lenken - bevor noch etwaige Zauberer auf diese Idee kommen -, wird Jeanne an den Hof des Königs in Versailles geschickt. Hier lernt sie die Dauphine Marie Antoinette kennen und ist entsetzt über die mangelnde Reife und das Verhalten des jungen Dings. Jeanne geht sogar soweit, dass sie überlegt, die Dauphine mithilfe von Vampirblut gefügig zu machen und zu lenken, jedoch geschehen stets ungünstige Dinge, die es ihr unmöglich machen, diesen Plan zu verfolgen.
Abgehalten wird sie dabei von Vlad Țepeș, welcher auf ihr Bitten hin nach Frankreich gekommen ist und als Comte de Ville bei Hofe eintrifft. Țepeș überzeugt Jeanne davon, dass eine von Vampirblut abhängige Königin ihrem Ansinnen eher schaden, denn nutzen würde und dass sie sich genau überlegen sollte, wie sie ihre Kräfte einsetzt. Jeanne, noch immer dankbar für die Fürsorge, die sie durch Vlad erfuhr, hört auf ihn und bittet den Rumänen, ihr bei dem Unterfangen zu helfen.
1772: Am Hof von Versailles findet Jeanne in der jungen und zielstrebigen Celeste de Marishall eine weitere Kandidatin, die sich als würdig erweist, von der Ahnin den Kuss zu empfangen. Gemeinsam mit ihrem Bruder Raoul, der von Jeanne aufgrund seiner Fähigkeiten mit Degen und Pistole ausgewählt wird, wird Celeste in einen Vampir verwandelt und dient fortan als Spionin Jeannes. Diese hat inzwischen eine Affäre mit Vlad Țepeș begonnen und beide teilen sich nicht nur Versailles als Jagdgebiet, sondern auch das Bett und die Ausbildung von Jeannes Blutkindern teilen, sich dabei durchaus ergänzen, auch wenn Vlad zu Jeannes Missfallen ihre Blutkinder zu Eigenständigkeit und Freiheitsdrang animiert, fürchtet Jeanne früher oder später zu großen Widerspruch von ihren Kindern.
Durch Celestes Fähigkeiten wird Jeanne auch im Jahr 1785 über die Halsbandaffäre informiert. Beeinflusst von ihrer Frustration über das Verhalten Marie Antoinettes adaptiert die Vampirin später den Spitznamen „L'Autrichienne”, wenn sie von der späteren Königin spricht.
1786: Aus Furcht, dass der Einfluss der Vampirältesten auf den französischen Hof schwinden könnte, mischt sich Jeanne in die Intrigen rund um das Halsband der Juweliere Boehmer und Bassenge ein, von der sie durch Celeste erfahren hat. Sie kann jedoch am Ende nicht verhindern, dass die von Kardinal de Rohan angestrengte Intrige ihren schädlichen Verlauf nimmt. Im Nachhall der Ereignisse gelingt es Jeanne zumindest, die gestohlenen Juwelen des Halsbandes zusammen zu tragen und das Halsband an sich zu nehmen - ein kleiner Trost.
1789-1799: Die französische Revolution streckt ihre Klauen über Frankreich aus und Jeanne erfährt zum ersten Mal in ihrem Unleben so etwas wie Zeitdruck, da sich die Ereignisse für so ein altes Lebewesen sprichwörtlich überschlagen: So begeht Jeanne mehrere Fehler, die sie den Einfluss in Versaille kosten, die Flucht der französischen Königsfamilie aus Paris vereiteln und auch zum Tod mehrerer unvorsichtiger Mitglieder der Bouchard-Familie führen. Um ihn zu schützen, nimmt Jeanne Nicolas und Perenelle Flamel auf Château Bouchard auf. Es kommt zur Aussprache zwischen den Freunden, die drei volle Tage und Nächte in Anspruch nimmt. Am Ende kann Flamel Jeanne vergeben und sie daran erinnern, was sie einst versprochen hat.
Zu ihrem großen Entsetzen werden am 10. August 1791 bei der Erstürmung der Tuilieren Celeste und ihr Bruder Raoul von Zauberern vernichtet, nachdem diese sich Jeannes Befehl widersetzten und sich dem wütenden Mob in den Weg stellten. Jeanne weint blutige Tränen über diesen Verlust, macht sich große Vorwürfe. In ihrer trauernden Wut reißen ihre zu Klauen verkommenen Hände dem Boten den Kopf ab.
Bianca macht Jeanne für den Tod ihrer "Geschwister" verantwortlich und gibt ihr die Schuld an dieser Tragödie. Jeanne kann sich nur mit Mühe zurück halten, um ihre liebste Tochter für diese Frechheit nicht zu töten, schleudert ihr allerdings ein "Geh mir aus den Augen!" entgegen, was Bianca wörtlich nimmt und direkt aus Frankreich abreißt.
Jeanne muss sich eingestehen, dass sie die Situation vergangenen Jahre falsch eingeschätzt und sich auf ihre Macht, ihren Einfluss und ihre Erfahrung ausgeruht hat. Letztendlich fallen der Französischen Revolution zehn von achtzehn Ältesten zum Opfer, sodass Jeanne nicht mal an ein Exilangebot nachdenken kann, sondern alles tun muss, um ihre Art in Frankreich zu retten. Die Beziehung zu Vlad zerbricht ebenfalls, macht Jeanne ihn für die "Rebellion" Biancas verantwortlich und sie schickt den Grafen zurück nach Rumänien.
1799-1950: Jeanne führt ein zurückgezogenes Jahrhundert, in dem sie sich auf die Ausbildung ihrer Blutskinder und der Regentschaft über die Familie Bouchard widmet. Wie ein Schwamm saugt sie alle Informationen auf, die sie erhalten kann und korrespondiert mit den Ältestenräten in Europa. In diesen Tagen spricht Jeanne Bianca und Charles frei, sodass die beiden Vampire ihr nicht mehr in Blutstreue verpflichtet sind. Die drei unterhalten bis heute gute Kontakte und beide würden ihrer Erzeugerin zur Hilfe eilen, wenn sie dies wünschen würde.
Während dieser Jahre etablieren sich die Bouchards als Antiquitätenhändler und Winzer. Jeanne selbst nutzt den Handel, um herum zu reisen, alte Freunde zu besuchen, neue Verbündete zu finden und ein Netzwerk an Schwarzmarktkontakten aufzubauen. Ihre Wege führen sie auch nach China und Japan, wo sie einen regen Austausch mit den dortigen Vampirclans unterhält. Hier erhält sie den Ehrentitel: „Seiyo shokoku no aijin” - die Herrin der westlichen Länder.
Kurz vor der Jahrhundertwende reist Jeanne - getrieben von Sehnsucht nach jemandem, der sie versteht - wieder nach Rumänien und bittet Vlad um Verzeihung für ihren Ausbruch und ihre Anschuldigungen. Beide Vampire gehen in Freundschaft auseinander und Jeanne kehrt nach Frankreich zurück, nachdem sie zuvor mit der Unterstützung ihrer Erzeugerin Abbitte bei Graf Orlok geleistet hat.
Auch Carmilla besucht sie erneut, verlässt diese - ebenfalls nach einer Aussprache - mit erleichtertem Herzen, jedoch noch immer widersprüchlichen und verwirrenden Gedanken im Kopf wieder.
Die Ereignisse um Grindelwald und beide Weltkriege brechen über Europa herein und Jeanne ist sich mehr als bewusst, dass sie nicht passiv bleiben kann. So beginnt sie, aktiv in der Politik des französischen Zaubereiministeriums mitzumischen und über Mittelsleute Kontakte zu knüpfen, sodass sie nicht selbst in Erscheinung treten muss. Das sichert ihr ein gutes Verhältnis zum Ministerium, was es ihr ermöglicht, potenziell gefährliche Vampirgruppen zu beobachten, ohne selbst tätig werden zu müssen. Außerdem bereitet sie auf diesem Wege den Plan vor, die Gemeinschaft der Vampire in England neu zu strukturieren und zu einen.
Kurz nach dem ersten Weltkrieg kehrt unvermittelt Bianca zurück nach Chateau Bouchard und es ist Jeanne, die zuerst um Verzeihung bittet, sodass Blutmutter und -Tochter nach über einem Jahrhundert des Schweigens wieder zusammen arbeiten.
1946 erlaubt Jeanne auch, dass Nicolas Flamel mit ihrem Blut Experimente durchführen darf - als Zeichen der Wertschätzung für seine Arbeit und ein deutliches Zeichen für ihrer beider Freundschaft.
1966: 619 Jahre nach ihrer Blutgeburt wird Jeanne von den europäischen Ältestenräten zur Europäischen Regentin erhoben. In Anbetracht ihrer Bemühungen und Dienste, sowie ihrer umfassenden Kenntnisse um das Vampirgesetz erscheint die Vampirin geeignet, die Vampire in Europa nominell zu führen und ihre Sache zu vertreten. Der Umstand, dass viele Älteste während der Französischen Revolution und der beiden Weltkriege fielen, begünstigt diese Entscheidung, da es wenig Vampire gibt, die eine Konkurrenz für Jeanne darstellen könnten, während die wirklich alten Vampire wie ihre Erzeugerin schlicht kein Interesse an der Vampirpolitik zu haben scheinen und lieber direkte Kontrolle in ihren Domänen ausüben wollen. Da spielt es auch absolut keine Rolle mehr, dass Jeanne „nur” eine Frau ist.
Jeanne akzeptiert diese Nominierung und macht es sich zur Aufgabe, den Ältestenrat von England wieder in die Riege der Räte aufzunehmen.
1971: Dass Jeanne sich auch um die Belange ihrer sterblichen Verwandten und Nachfahren schert wird deutlich, als die kleine Cattleya Bouchard ihre Eltern kurz nacheinander verliert: Bereits zu ihrer Geburt war ihre Mutter ums Leben gekommen, bevor sie mit sechs Jahren ihren Vater an die Drachenpocken verliert. Jeanne glaubt, in diesem Kind ihre eigene Tochter wiederzuerkennen und adoptiert das Mädchen an Kindes statt in ihrer Rolle als Jeanne Adrienne Nicolette Seraphia Orélie Lorianne Estelle Bouchard. In diesem Akt sieht ihr Freund Flamel ein großes Aufleuchten ihrer Menschlichkeit, was Jeanne versucht abzutun. Fortan wird Cattleya an Jeannes Seite aufwachsen und von ihr behandelt werden, wie ihr eigen Fleisch und Blut und entsprechend gefördert, aber auch gefordert werden. Jedoch verheimlicht Jeanne vor ihr ihre vampirische Seite.
Im selben Jahr siedeln Mutter und Tochter nach England über und übernehmen Innsmouth Hall in der Grafschaft Wilthshire. In England beginnt Jeanne, sich als Dame der reinblütigen Gesellschaft zu etablieren und ein reges Doppelleben zu führen.
1975: Jeanne beruft vier Vampire - jeweils einen für Cornwall, Wales, Schottland, Irland - zu sich in den Ältestenrat von England, die ihr dabei helfen sollen, die britische Vampirgemeinschaft zusammen zu führen. Auf ihr Betreiben hin werden in London, York, Edinburgh, Cardiff, Dublin und Truro so genannte „Elysien” eingerichtet. Diese sollen strengen Regeln unterliegen und Zufluchtsorte für Vampire darstellen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sucht sie aktiv den Kontakt zum Ministerium, um es für ihre Zwecke einzuspannen. Auch wenn sie die Hexen und Zauberer inzwischen als minder betrachtet, kommt die Ahnin nicht umhin zu erkennen, welchen Nutzen das Ministerium für ihre Pläne haben kann, weswegen sie auch mit dem Gedanken spielt, ihrer Tochter den Jugendposten im Zauber-Gamot zuzuspielen, sollte sich die Möglichkeit dazu ergeben. In diesem Jahr beginnt sie auch, Rosen in Innsmouth Hall zu züchten - ein Wunsch, den sie bereits seit mehreren Jahrhunderten hat.
1976: Cattleya wird in Hogwarts eingeschult. Jeanne ist mehr als nur wichtig, dass das Kind eine gute Ausbildung erhält, jedoch hält sie von Professor Dumbledore als Schulleiter so viel wie von einem Gartenzwerg: Wenig. Die Alternative wäre jedoch, Catt nach Beauxbatons zu schicken, was Jeanne jedoch aufgrund der Entfernung und ihrer Position als Regentin nicht möchte. Es wäre zu gefährlich in ihren Augen, ihre kleine Prinzessin allein nach Frankreich zu schicken.
1978: In den vergangenen sechs Jahren hat Jeanne die Entwicklungen in England mit Sorge beobachtet. Gerade die Bewegung der ominösen Todesser bereiten der Ahnin sorgen, werben diese doch aktiv unter ihresgleichen darum, sich einem Mann namens Lord Voldemort anzuschließen. Jeanne bemüht sich, gegen diese Strömung zu steuern, muss jedoch erkennen, dass noch ein weiter und steiniger Weg vor ihr liegt. Letztendlich geht sie soweit, dass sie am 1. Juni des Jahres nach Bianca und Charles schicken lässt, um ihre besten Verbündeten in diesem Kampf an ihrer Seite zu wissen.
1980: Ob durch Unachtsamkeit oder Verrat, Jeanne wird von Lord Voldemort aufgesucht, der hinter ihr Geheimnis gekommen ist. Der Dunkle Lord erpresst die Vampirin fortan mit diesem Wissen und droht, sie zu enttarnen und ihre Tochter zu töten, wenn Jeanne nicht das tut, was er befiehlt und sich den Spielemachern anschließt.
Fortan ist Jeanne gezwungen, Vampire in den Spielen einzusetzen, nutzt dies aber auch aus, um jene, die ihr unlieb sind, auszusortieren. Gleichzeitig arbeitet sie fieberhaft an einem Plan, um ihr Geheimnis und vor Allem ihre Tochter zu retten.
Jeanne Bouchard
# played by Jan # Reinblut # Spielmacherin
Die Matriarchin der Bouchards.
Eine Dame der reinblütigen Gesellschaft.
Mutter einer Tochter.
Die Spielmacherin, die auf Vampire setzt.
All das stimmt, wenn man nach Jeanne Bouchard fragen würde. Allerdings steckt so viel mehr dahinter. Die Hexe ist in Wahrheit eine alte Vampirin, die Regentin der europäischen Vampire, doch bei aller Macht ist sie eine Gefangene, erpresst der Dunkle Lord sie mit ihrem Geheimnis. Ist bereit, es zu offenbaren, ihr Leben zu zerstören und ihr das zu nehmen, was ihr am Liebsten ist, wenn sie ihm nicht dient.
Also ist Jeanne dieser Tage eine der Spielmacher, denkt sich tödliche Fallen für jene aus, die in die Spiele geschickt werden. Doch arbeitet sie auch daran, ihre Ketten zu brechen. Denn die Nacht ist voller Schrecken und sie ist einer davon.Die Matriarchin der Bouchards.
Eine Dame der reinblütigen Gesellschaft.
Mutter einer Tochter.
Die Spielmacherin, die auf Vampire setzt.
All das stimmt, wenn man nach Jeanne Bouchard fragen würde. Allerdings steckt so viel mehr dahinter. Die Hexe ist in Wahrheit eine alte Vampirin, die Regentin der europäischen Vampire, doch bei aller Macht ist sie eine Gefangene, erpresst der Dunkle Lord sie mit ihrem Geheimnis. Ist bereit, es zu offenbaren, ihr Leben zu zerstören und ihr das zu nehmen, was ihr am Liebsten ist, wenn sie ihm nicht dient.
Also ist Jeanne dieser Tage eine der Spielmacher, denkt sich tödliche Fallen für jene aus, die in die Spiele geschickt werden. Doch arbeitet sie auch daran, ihre Ketten zu brechen. Denn die Nacht ist voller Schrecken und sie ist einer davon.Cattleya Bouchard ist eine 16 - jährige Hexe, die im Haus der Raben in Ravenclaw ist, sie ist dort Vertrauensschülerin und stolz drauf. Sie übernimmt mit ihren jungen Jahren gerne Verantwortung und hält sich an Regeln, aber sie hinterfragt auch Dinge. Seit kurzem hat sie einen Sitz im Gamot inne, als Jugendpräsentantin was ihr man kann schon sagen Spaß macht. Sie versucht in diesen schwierigen Zeiten stark zu sein, aber es gelingt ihr nicht immer. Ihr Spitzname ist Cat.
23.05.2025, 23:32
#2
Weiße Finger gruben sich hilflos in die kalte, nasse Erde, während Schultern von Schluchzern geschüttelt bebten. Sie war allein. Das wusste sie. Alle anderen hatten den Gottesacker schon lange verlassen, hatten sie in ihrem Schmerz und ihrer Trauer allein gelassen.
Mit von den Tränen verschwommener Sicht blickte Jeanne aus blauen Augen hinauf in den Himmel, während ihr Tränen haltlos über das Gesicht liefen. Wieso? Wieso nur? Wieso tat Gott ihr das an? Schenkte ihr erst das Leben dieses wundervollen, dieses lieben Kindes, um es dann so grausam und schonungslos von ihr zu reißen. Die Pest hatte ihre kleine Tochter und William geholt und nichts - kein Gold der Welt, keine Heilkunst - hatte daran etwas ändern können. William, einst so stark und aufrecht, war am Ende nur noch ein keuchendes und hustendes Häufchen Elend gewesen. Übersät mit den Geschwüren dieses Pesthauchs.
Es fing an zu regnen, doch Jeanne bemerkte es nicht. Die Feuchtigkeit kroch ihr durch die Kleider und durchnässte sie bis auf die Haut. Doch es war ihr egal. Sie fühlte sich, als wäre sie mit gestorben. Als wenn man auch sie in die kalte, nasse Erde gebettet hätte.
„Eine Mutter sollte nicht den Schmerz spüren, den der Verlust des eigenen Kindes mit sich bringt.” Eine Stimme, ruhig, mit fremdländischem Akzent näherte sich von hinten. Die Hexe blickte sich nicht um. Sollte doch kommen, wer da wollte. Aber Jeanne war gezwungen ihre... Bekanntschaft anzusehen, als sich eine schmale Frau, mit dunklem Haar und dunklem Umhang in ihr Gesichtsfeld schob. Die Haare schwarz, die Haut blass, die Augen tiefe seelenlose Brunnen. Die schmalen, blutlosen Lippen waren zu einem sanften Lächeln verzogen. „Ich kenne den Schmerz, den du in deinem Herzen trägst, meine Liebe. Es ist ein Schmerz, der so alt ist wie die Menschheit selbst. Keine Mutter sollte ihr Kind zu Grabe tragen.” Jeanne hob die Hand, zog mit erdigen Fingern den Ärmel ihres Kleides über die Finger und wischte sich damit über Gesicht und Nase. Verschmierte dabei alles. „Und doch hab ich es getan, edle Frau. Seid ihr gekommen, um mir zu spotten?” Die andere seufzte, schaute auf das schlichte Holzkreuz. „Nein”, antwortete sie ruhig. „In der Tat bin ich hier, um dir ein Angebot zu unterbreiten, meine Schöne. Dein Leben ist verwirkt. Deine Aufgabe ist für dich... erledigt worden. Aber das muss nicht das Ende sein, weißt du? Es gibt da draußen noch eine... andere Welt. Die deiner bedarf. Du bist eine gute Mutter. Nur gute Mütter trauern so um ihre Kinder. Und das schätze ich. Sehr sogar. Denn ich kann dies nicht von mir behaupten.” Sie trat einen Schritt näher, der dunkle Umhang wurde geteilt und offenbarte darunter ein blutrotes Kleid. „Komm mit mir, meine Liebe. Sei meinen Töchtern eine gute Mutter und Lehrerin. Hier hält dich nichts mehr.”
Jeanne sah sie an. Blinzelte. Ihr Kopf war leer. Sie erfasste die Worte der Frau, erkannte den Sinn dahinter. Aber... sie erreichten sie nicht. „Wieso?”, fragte sie trauerkrächzend. „Was habe ich davon?” Ein Kichern war die Antwort. Es wirkte fehl platziert. Seltsam. „Eine Chance, ein neues Leben.” Weiße Finger schwebten vor Jeannes Gesicht, als man ihr die Hand hinhielt. Sie blickte die Finger entlang, den Arm empor. In das Gesicht der anderen. Dunkle Augen, tiefe seelenlose Brunnen blickten sie prüfend an. „Und wenn ich mich weigere?” Die Antwort war kühl, grausam ehrlich. „Dann bleib hier, erfrier, erkälte dich und verrecke. Such dir einen Baum, nimm dir einen Strick und häng dich auf. Das ist es doch, was du willst, nicht wahr? Aber ist es das, was du brauchst? Möglich. Ist es das, was du bekommst? Vielleicht. Ist es gut für dich? Keineswegs.” Noch einmal blinzelte Jeanne, versuchte den Tränenschleier vor den Augen weg zu blinzeln. „Was erwartet mich?”, hauchte die Hexe mit klarer Verzweiflung in der Stimme, hob jedoch zitternd die Hand, um ihre Finger in die Hand der anderen zu legen. „Die Ewigkeit”, lächelte die Frau und zeigte dabei scharfe Fänge.
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„Aber warum ist Euch das Gebot der Rechenschaft so wichtig, Señora Bouchard?” Der Vampir mit dem prächtigen Schnurrbart hob eine dunkle Augenbraue, während er die andere Vampirin, die in einem hohen Lehnstuhl saß und geschäftig mit einer Feder auf einem Bogen Pergament herum kratzte, skeptisch musterte. Jeanne, das schwarze Haar zu einem dicken Zopf geflochten, blickte nicht auf, während sie mit geübter Hand und geschwungenen Lettern die Buchstaben für ihre Ideen des Lex Sanguinis niederschrieb.
Erst als sie den Satz vollendet und die Feder niedergelegt hatte, blickte sie den anderen an. „Mein lieber Rodrigo”, begann die Französin in perfektem Spanisch - nicht nur Rodrigo war davon beeindruckt. Auch die anderen im dunklen Raum der Burg, auf der sie sich eingefunden hatten, wirkten... überrascht. Jeanne ließ sich davon nicht beeindrucken. „Mein lieber Rodrigo. Dass Ihr diese Frage überhaupt stellt, zeugt nur davon, dass Ihr zu Euren Lebzeiten nicht das Privileg hattet, Kinder großzuziehen.” Die Vampirin lächelte dünn, strahlend weiße Zähne blitzten zwischen roten Lippen hervor. „Was auch immer sie tun, Ihr seid für sie verantwortlich, Rodrigo. Wenn sie sich daneben benehmen, ist es Eure mangelhafte Erziehung, die dafür gesorgt hat.” Mit der Feder zeigte die Französin auf den Spanier. „Solange Ihr sie nicht freisprecht, liegt es in Eurer Verantwortung, Rodrigo. Auch wenn wir nicht mehr unter den Lebenden wandeln, so mag es doch Dinge geben, die uns ihnen gleich setzen. Und dafür gehört auch die Sorge für unsere Brut.”
Ein lautes Schnauben und Hermann, der grobschlächtige Deutsche, der gewiss zu Zeiten der Kreuzzüge gewandelt wurde, schmetterte seine Hand auf den Tisch. „Könntet Ihr beiden bitte in einer Sprache sprechen, die jeder versteht?!”, wetterte er in der deutschen Zunge. Jeanne blickte ihn an. Mit einer Spur Häme im Blick schaute Jeanne den Mann an, lächelte süffisant. Gott, wie dieser grobschlächtige Narr sie enervierte! „Mein lieber Hermann, man könnte meinen, auf den Kreuzzügen hättet Ihr doch wahrlich genug Zeit gehabt, um andere Sprachen zu lernen. War es so viel wichtiger, den Ungläubigen den Glauben Christi mit dem Schwert zu bringen, ihre Frauen zu ficken und ihre Schätze zu plündern?” Er lehnte sich zu ihr hinüber. So nah, dass sie jedes Barthaar in seinem stoppeligen und grobschlächtigen Gesicht einzeln zählen konnte. Sein Atem roch nach abgestandenem Blut. Widerlich. „Vielleicht sollte ich Euch mal ficken, Bouchard. Vielleicht werdet ihr dann umgänglicher.” Jeanne blickte in unverwandt an, zog leicht eine Augenbraue hoch. Seufzte dann. Das war es nicht wert. Sie waren hier, um etwas gemeinsam zu erreichen. Nicht, um sich zu streiten. Folglich wechselte sie ins Deutsche. „Ich will keinen Streit mit Euch, Hermann. Ihr habt durchaus recht: Es wäre angemessen in einer... gemeinsamen Sprache zu sprechen. Französisch?” Leicht legte sie den Kopf schief, schaute den deutschen Vampir versöhnlich an. Hermann knurrte, schnaubte dann. „Von Eurem hohen Ross könnt ihr dennoch herab steigen, Frau.” Sie lächelte versöhnlich, bevor sie das, was sie Rodrigo erklärt hatte, wiederholte. Sodass es jeder verstand.
„Mir ist immer noch nicht ganz klar, wozu das gut sein soll.” Lucretia, die Italienerin, spielte nachdenklich mit einer goldenen Locke ihres Haares, während sie ein wenig verloren in dem großen Lehnstuhl wirkte. Ihre grünen Augen blickten prüfend Jeanne an, die für einen Moment überlegte, wie sie eine Erklärung formulieren konnte. „In meiner idealen Vorstellung vermehren wir uns nicht unkontrolliert”, begann die Französin nachdenklich. „Wen wir zu unseresgleichen machen, sollte wohl überlegt sein und in Absprache mit dem Ältestenrat erfolgen. Wildgeburten, Kinderwandlungen. All das soll es nicht geben. Die Auswahl des richtigen Charakters sollte im Vordergrund stehen. Unkontrollierbare Jungbeißer können uns gefährden. Blickt gen England. Unsere Gemeinschaft dort liegt in Trümmern. Keiner weiß wieso. Ich behaupte, Wildgeburten und unkontrollierbare Kinder waren dafür verantwortlich.”
Hermann fuhr sich mit der Hand durch seinen dichten Bart. Das Kettenhemd, das er trug, rasselte dabei. „Ihr wollt also sagen, dass wir unsere Kinder sorgfältig auswählen sollen und ihnen einprügeln sollen, dass sie sich benehmen sollen. Und wenn sies nicht tun, müssen wir dafür gerade stehen.” Jeanne nickte. „Sehr simpel formuliert, aber ja.” „Ha!” Rodrigo lachte. „Ihr seid wahrlich eine Mutter, Señora Bouchard. Wenn Eure Erklärung das bedeutet.” Die Vampir lächelte milde, doch eine gewisse Traurigkeit schwang darin mit. „Vertraut mir, es wird unserer Gemeinschaft gut tun.”
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Es war still in dem Haus auf der Anhöhe. Die Sonne versank gerade hinter den Bergen Savoyens, die letzten Vögel sangen in den Bäumen und der Wind rauschte durch die dunklen Tannen, die so typisch für diese Gegend waren.
Kein Ton wurde in dem kleinen Wohnzimmer gesprochen. Sie saß in dem großen Sessel, zurückgelehnt wie eine Monarchin, die Haare in einem lockeren Pferdeschwanz zusammen gebunden, die violette Jacke geöffnet, einen Blick auf die weiße Bluse darunter gewährend, während sie ein Bein über das andere geschlagen hatte. „Also Louis. Du hast mich doch nicht ohne Grund hierher bestellt”, begann Jeanne mit einem strengen Blick auf den Mann, der am Kamin stand und angestrengt in die Flammen starrte, während die Frau auf dem Sofa den Blick nicht von Jeanne lassen konnte. Die Vampirin war sich bewusst, dass sie angestarrt wurde, ignorierte es aber gekonnt. Die Pause, die nun entstand, war.. bedrückend. Aber Jeanne hatte Geduld. Sie konnte sich schon grob denken, worum es ging. Es war gerade einmal 24 Stunden her, dass Raoul Bouchard an den Drachenpocken gestorben war. Und er hinterließ eine Tochter.
Jeanne hatte die Kleine noch nie gesehen. Wusste gerade mal, dass sie Célicia hieß. Ihre Mutter Evi war bereits bei der Geburt gestorben. Mehr konnte man wahrlich nicht von der Vampirin verlangen, die immerhin sich um die Belange einer Großfamilie, der Vampirgesellschaft und ihren eigenen Kram kümmern musste. Was wollte Louis also von ihr? „Es geht um Célicia, Jeanne. Wie Sie wissen, ist ihr Vater gestern gestorben und sie ist nun allein auf der Welt. Meine Frau und ich haben bereits fünf Kinder und...” „Und da dachtest du, du rufst mich her und bittest mich, dass ich mich ihrer annehme”, entgegnete Jeanne kühl. „Natürlich würden wir Sie dafür bezahlen, Jeanne.” Sie seufzte. Sie stellte beide Füße fest auf den Boden, erhob sich. Trat langsam zu Louis an den Kamin und blickte ihm streng in die Augen.„Schau, Louis. Ich weiß, dass das Schicksal nicht gut zu dir und Colette gewesen ist. Das mit Euren Gasthaus tut mir sehr sehr leid. Aber ich sagte dir auch, dass ich euch helfen werde, das alles wieder in den Griff zu bekommen, oui? Aber jetzt verlangst du von mir, dass ich mich deiner Nichte annehme?” Die Vampirin schloss für einen Moment die Augen, schürzte die Lippen.
„Was habe ich dir nur getan? Wir beide kennen uns schon viele Jahre, aber heute bittest du mich zum ersten Mal in dein Haus, um Rat oder um Hilfe zu erbitten. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann du mich zum letzten Mal in dein Haus überhaupt eingeladen hast. Dabei bin ich die Patentante deines ältesten Kindes.” Es folgte eine ernste, eine strenge Pause. Louis blickte nervös zu seiner Frau, die immer noch wie steinern auf dem Sofa saß und die Vampirin anstarrte. „Aber lass uns ganz offen sein: Du hast nie Wert auf meine Freundschaft gelegt und hast dich gefürchtet, in meiner Schuld zu stehen. Dein Geschäft ging gut, die Behörden waren da, um dich zu beschützen. Außerdem gab es Gerichte. Wozu noch einen Freundin wie mich? Warum wert auf die Familie legen? Aber jetzt kommst du zu mir und sagst: 'Jeanne, meine Nichte ist elternlos, ich habe nichts gespart und mein Gasthof ist abgebrannt!'” Sie wandte sich von Louis ab, ging etwas in den Raum hinein und legte auf halbem Weg Colette eine Hand auf die Schulter. Sie zuckte zusammen und Jeann wisperte sanft. „Alles in Ordnung.” Dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie sah hart zu Louis. „Aber du zeigst mir keinen Respekt, bietest nicht etwa Freundschaft. Du sagst noch nicht einmal Madame zu mir. Nein, stattdessen kommst du am Todestag deines Bruders zu mir und bittest mich, dich aus der Verantwortung ziehen zu dürfen. Für Geld!” Das letzte Wort hatte Jeanne ausgespien. „Geld, das ich dir gegeben habe, damit du deinen Gasthof wieder aufbaust, deine Schulden abbaust und dem Namen Bouchard wieder Ehre machst. Du beleidigst in diesem Moment mehr als nur meine Intelligenz.” Kurz, ganz kurz flackerte es blutrot in den blauen Augen der Bouchard auf, bevor sie seufzte.
„Ich werde mir das Kind ansehen, Louis. Mehr kann ich nicht versprechen.” Sie sah hinab auf Colette. „Bitte, bring sie mir.” Die Hexe erhob sich, verließ rasch den Raum. In der Zwischenzeit wollte Louis etwas sagen, doch Jeanne gebot ihm mit einer raschen Handbewegung, zu schweigen.
Die beiden mussten nicht lange warten. Colette kam zurück. Ein kleines Mädchen ging an ihrer Hand, versteckte sich halb hinter ihr. Jeanne, die am Kamin stand, wandte sich halb zu ihr um, wollte sie kurz mustern und... ihr Herz blutete. Der Eispanzer um ihr Wesen schmolz und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich von einer auf die andere Sekunde. „Bon soir”, sagte die Vampirin sanft, drehte sich ganz herum, strich den schwarzen Rock glatt und ging auf den Absätzen ihrer Stiefel in die Hocke, um mit dem Kind auf Augenhöhe zu sein. „Magst du mir deinen Namen verraten?” Die Augenbrauen waren leicht zusammengezogen, als das Kind sich das noch mal ansah.
”Mein Name”, ihre Stimme war leise, unsicher. Doch die Antwort erfolgte in einem ganzen Satz. “ist Célicia Bouchard.” Ihr Herz brach. Célicia. Wie ihre kleine Célicia. Hätte sie so aussehen können? Für einen kurzen, einen ganz kurzen Moment überlegte sich Jeanne, wie sie und dieses Kind miteinander verwandt sein konnten. Aber ihr mochte das Gewinde des Stammbaums und all den Urs nicht einfallen. Es war ein Schutzmechanismus. Dafür, dass sie nicht an ihre Tochter denken musste. Hatte der Himmel ihr nach all der Zeit eine... Gnade gewährt? Eine zweite Chance. Jeanne lächelte. Tapfer. „Hallo Célicia. Ich bin Jeanne Bouchard. Du hast vielleicht schon von mir gehört, ich bin Madame Bouchard.” Sie reichte der Kleinen ihre Hand. Kurz zögerte sie, ergriff sie dann.„Du hast kalte Hände.” Die Vampirin blinzelte. Überrascht, dann amüsiert. „Ja, das sagt man mir öfter. Aber, kleine Célicia. Deine Tante und dein Onkel haben mir gesagt, dass du allein bist. Und sie haben mich gefragt, ob ich dich mit mir nehmen könnte. Zu mir.” Die Vampirin blickte hoch zu Colette, in deren versteinertem Gesicht die erste Regung des Abends zu sehen war: Tränen. Trauer, die sich nun endlich ihre Bahn brach. Trauer, die Jeanne nicht nachvollziehen konnte. Hatte sie doch keinen Bezug zu Raoul gehabt. „Wenn du magst, kannst du bei mir einziehen und ich pass ab jetzt auf dich auf.”
Célicia erstarrte etwas. Schien zu überlegen. Schüttelte aber nicht mit dem Kopf. Jeanne wartete, war geduldig. Sie sprach mit einem Kind. Das verlangte eigene, ganz eigene Regeln und Vorgehensweisen. Aber die Vampirin ließ die Hand der Kleinen schon mal los. Das Mädchen blickte zu Colette empor. „Ich weiß es nicht.” Natürlich nicht... woher denn auch, meine Kleine? „Tata ist traurig.” Nun schaute auch Jeanne zu Colette empor. Ruhig, bedacht. Mit blauen Augen, in denen sich Mitgefühl spiegelte. „Deine Tante ist traurig, weil sie nicht auf dich aufpassen kann, kleine Célicia. Deswegen hat dein Onkel mich gebeten, mich um dich zu kümmern.” Jeanne schaute wieder der Kleinen in die Augen, schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. „Aber du darfst sie sooft besuchen, wie du möchtest. Das verspreche ich dir.”